Das war das Begegnungsfest
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Begegnungsfest 29. November 2015
Stift Seitenstetten
Der Sonntag ist gewöhnlicherweise ein ruhiger Tag, den man im Kreise der Familie verbringt. Dieses Mal wurde eine Ausnahme gemacht und die Familien aus Syrien, aus dem Irak und Tadschikistan eingeladen, um mit uns ein Begegnungsfest zu feiern. Einige Seitenstettner nahmen diese Einladung herzlich an und brachten einige regionale Mehlspeisen mit.
Erfreulicherweise fanden sich nach und nach so viele Seitenstettner im Stift Seitenstetten ein, dass kurzerhand noch Sessel dazugestellt werden mussten, um alle Gäste unterzubringen. Die Flüchtlingsfamilien überraschten die Seitenstettner ebenfalls mit gebackenen Köstlichkeiten aus Syrien, Irak und Tadschikistan. Die irakische Familie nutze jede Sekunde aus um ein Hühnchen mit Reis und Rosinen warm servieren zu können.

Unser Obmann Franz Deinhofer begrüßte alle Anwesenden herzlich und stellte uns Magdalena Kammerhofer, Julia Wilzcacki und Sabine Pollack vor, die mit ihren Querflöten ein Begrüßungsständchen spielten. Schwester Michaela nutzte anschließend die Gelegenheit, um die Zeit etwas zurückzudrehen und alle Familien vorzustellen, die seit 2012 nach Seitenstetten gekommen sind. Jeweils ein Vertreter der Familien erhielt das Mikrofon, um sich und ihre Familie kurz bei den Gästen vorzustellen.
Dabei zeigte sich, dass die syrischen Familien bereits sehr gut Deutsch sprechen und sogar schon leichten Mostviertler Dialekt verstehen können. Beide Familien sind derzeit mit Führerscheinprüfungen und Sprachkursen beschäftigt.
Bei der Vorstellung der tadschikischen Familie war nicht davon auszugehen, dass sie bereits Deutsch spricht, aber erfreulicherweise besuchen die Eltern bereits den Sprachkurs des Bildungszentrums St. Benedikt. Die größte Überraschung lieferte der 11-jährige Ehson. Er spricht bereits jetzt etwas Deutsch und konnte den Besuchern einige Worte seines Vaters übersetzen.
Er bedankte sich ganz herzlich für die freundliche Aufnahme in Seitenstetten. Die Möglichkeit, dass Ehson mit seinem Bruder Junusdschoni beim Fußballverein USC iLife Seitenstetten spielen darf freut beide sehr.
Dass die Musik für das gegenseitige Kennenlernen förderlich ist, ist vielen bereits bekannt. Aus diesem Grund stellte uns Deinhofer Franz Meyer Reinhold am Keyboard und die Jugendgruppe des Trefflingtaler Trachtenverein vor, der den Familien das Schuhplattln zeigte. Zünftig in Lederhosen gekleidet und in Begleitung einer Ziehharmonika wurde den Gästen einige volkstümliche Schuhplattlertänze präsentiert. Mit kräftiger Keyboardunterstützung konnte sogar sehr erfolgreich Walzer getanzt werden.

Die Stimmung stieg stetig und erreichte ihren Höhepunkt, als Abt Petrus und die syrischen und irakischen Familien kurzerhand ins Schuhplattln integriert wurden. Dieses Bild, als 3 Nationen gemeinsam Hand in Hand zur Volksmusik tanzten, war ein schönes Zeichen für die Zukunft.
Die irakische Familie war die Familie, die am spätesten zu uns gekommen ist. Die Familie spricht derzeit noch kein Deutsch und wurde daher im Bildungszentrum St. Benedikt zum Sprachkurs angemeldet. Die beiden Männer Osama und Wissam sprechen beide Englisch und können sich dadurch ganz gut verständigen.
Schwester Michaela bedankte sich im Anschluss auch ausdrücklich für die Leistungen des Bildungszentrums, denn es ist vorbildlich, wie schnell und unkompliziert die Familien im Kurs aufgenommen wurden, um möglichst rasch die deutsche Sprache zu erlernen. Hier sind auch die Bildungseinrichtungen Kindergarten, Volksschule, Neue Mittelschule und Stiftsgymnasium sehr positiv zu erwähnen - denn alle neu zugezogenen Kinder (Junusdschoni, Sadbargir, Ehson, Marijam, Maram, Majed, Yazan) werden bereits vorbildlich betreut.
Abschließend präsentierte Franz Deinhofer Anna Kimmeswenger als Hackbrettspielerin. Sie ist Teil einer Musikerfamilie und tritt öfter im kleinen Rahmen auf. Sie lieferte einen perfekten Ausklang für einen schönen Abend, an dem viel gelacht, viel gelernt wurde und viel Verständnis füreinander entstanden ist.